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Wenn über die „dunkle“ Zeit zwischen 1938 und 1945 die Rede ist, dann immer öfter ohne jene Menschen, die unmittelbar dabei waren. Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind nur mehr ganz wenige Zeitzeug*innen am Leben. Damit ihre Erinnerungen nicht verloren gehen, hat der Silzer Autor Heinrich Gritsch vor einigen Jahren 20 Menschen „von damals“ interviewt und in seinem Buch „Letzte Zeugen erinnern“ porträtiert. Mit diesem Band im Gepäck besuchte er am 19. Februar die 7. Klassen des BRG und ihre Deutschlehrerinnen Prof. Gattinger und Prof. Löser in der Bibliothek.

Zunächst berichtete er, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass er diese Gespräche führen und sie für die Nachwelt dokumentiert wollte, und wie weit er zum Teil gereist ist, um seine Interviewpartner*innen zu treffen. Dann erzählte er anhand von Fotos der Menschen von ihren doch sehr unterschiedlichen Schicksalen während des Zweiten Weltkrieges sowie der Zeit danach und las immer wieder kurze Passagen aus ihren Erinnerungen vor. Diese persönlichen Schilderungen des von Entbehrungen und Gefahren geprägten Alltags, von tragischen Verlusten lieber Familienmitglieder, von traumatischen Kriegserfahrungen sowie den oft zufälligen, glückhaften Umständen des Überlebens berührten uns sehr. Wir waren uns alle einig darüber, dass wir gerne doppelt oder besser noch dreimal so lange Zeit gehabt hätten, um den Geschichten zu lauschen und nachzuspüren.

Die menschliche, unaufgeregte Art von Herrn Gritsch, der zum Abschluss an uns alle appellierte, die Errungenschaft unseres demokratischen Systems nicht für selbstverständlich zu nehmen, sondern wertzuschätzen und zu bewahren, hat ein Übriges dazu beigetragen, dass diese Stunde sich tief ins Gedächtnis der Zuhörer*innen gegraben hat.

Veranstalterin: Schulbibliothek LOS
Bilder: LOS