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Ich durfte vom 16. bis zum 20. Juni Österreich bei der 7. Europäischen Physik Olympiade (EuPhO) vertreten. Dabei trat ich zwei Tage lang in anspruchsvollen experimentellen und theoretischen Aufgaben der Physik gegen 181 Schüler*innen aus 38 Ländern an, darunter zehn Gastländer aus der ganzen Welt wie etwa Singapur, Vietnam oder Brasilien.
Am Samstag, dem ersten Wettbewerbstag, musste man in viel zu knappen fünf Stunden ein durch einen Magneten gedämpftes Pendel untersuchen, das in ähnlicher Weise auch im Gravitationswellendetektor GEO600 in Hannover zum Einsatz kommt und genaue Messergebnisse erlaubt. Des Weiteren mussten beim zweiten Experiment noch die Positionen und Eigenschaften verschiedener optischer Elemente wie Linsen, Gitter, halbdurchlässige Spiegel und Polarisationsfilter in einer „Blackbox“ bestimmt werden.

Am folgenden Tag ging es an das Lösen der drei Theoriebeispiele, wo es mit thermooptischen Linsen, einem Ziegelstein zwischen zwei Platten in der Schwerelosigkeit und Wirbelstrombremsen sich wiederum fünf Stunden lang zu beschäftigen galt.
Nach den Wettbewerben besuchten wir den Zoo und betrieben Sport an der Leibniz Universität, wo ich mich viel mit den Teilnehmer*innen anderer Nationen austauschte und neue Freundschaften schloss.
Am vorletzten Tag gab es noch die Moderation, wo man seine Lösungswege einem Mitglied des Komitees präsentieren kann, sollte man sich ungerecht bewertet fühlen als auch um noch weitere Punkte zu ergattern. Parallel dazu konnte man zahlreiche Experimente und Labore an der Leibniz Universität besichtigen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Außerdem machte das Team Österreich noch eine Altstadtbesichtigung und aß ein Eis. Um den Wettbewerb gebührend zu beenden, gab es am Abend noch ein „Farewell Dinner“ mit anschließender Party.
Bei der Preisverleihung am Dienstag gab es für Österreich eine Bronzemedaille und zwei „Honorable Mentions“, von letzterem sogar eine für mich. Als es gleich danach wieder nachhause ging, war durchaus ein Gefühl der Traurigkeit zu spüren, auch wenn ich nach all der Anstrengung natürlich froh war, endlich etwas Ruhe zu finden. Trennungen schmerzen immer, vor allem aber, wenn man solch nette Leute hinter sich lässt. Aber es muss kein Abschied für immer sein: Nächstes Jahr findet die EuPhO in Georgien statt.

Florian B.