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Meinungsrede zum Zeitungsartikel: „Italiener musizieren auf Balkonen gegen Corona-Blues“ [16.03.2020]

„Andra tutto bene“ – „Alles wird gut“. Mit diesen Worten will ich Sie heute begrüßen, meine Damen und Herren!

Bestimmt haben Sie mitbekommen, wie das neuartige Coronavirus, welches die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, sein Unheil in China und über dessen Grenzen hinweg treibt. Gewiss wissen Sie darüber Bescheid, dass dieses Virus seit einigen Wochen auch in Italien Halt gemacht hat, und auch Österreich stark betrifft.

Wie schaffen es die Menschen trotz der Anspannung im ganzen Land, so hoffnungsvoll zu sein?  Zusammenhalt ist das, was zählt. Gemeinsames Musizieren bringt neue Hoffnung. Schon der französische Dichter der Romantik Victor Hugo bemerkte: „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ Man kann also sagen, dass Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt, da sie Menschen miteinander verbindet.

Viele Menschen verbinden mit Musik bestimmte Situationen in ihrem Leben. Auch die Italiener tun es, beispielsweise mit dem Song „Grazie Roma“. Im Liedtext heißt es unter anderem „Sag mir, was es ist, dass uns das Gefühl gibt, zusammen zu sein, auch wenn wir getrennt sind.“ In meinen Augen, meine Damen und Herren, ist es die Musik, die verbindet. Musik ist nicht nur gut, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, sie ist auch dafür da, schwierige Situationen erträglicher zu machen. Und auch wenn es unerträglich erscheint, wir müssen jetzt zuhause bleiben.

Oder sind Sie auch einer dieser Menschen, die die Anordnungen der Bundesregierung als lächerlich und übertrieben einstufen? Wenn ja, überdenken Sie unverzüglich Ihre Einstellung. Mit Ihrer Verhaltensweise bringen Sie nicht nur sich selbst in Gefahr. Nein, Sie, meine liebe Bürgerin und mein lieber Bürger, bringen alle, uns alle, in Gefahr.

Wir, ja genau, ich, Sie und jeder andere dieser Welt, sollten als Einheit agieren. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Glück wir haben, in einem Sozialstaat wie Österreich zu leben? Nein – ich auch nicht. Aber jetzt tue ich es und, ich hoffe, Sie auch.

Ich appelliere mit meinen Worten nicht nur an Sie, ich appelliere an alle Menschen dieser Welt. Bitte halten Sie die Maßnahmen der jeweiligen Regierung ein. Je früher wir handeln, desto schneller können wir unser Leben wieder in Freiheit genießen.

Auch mich erschrecken die Ziffern, die ich täglich höre, immer wieder. Nach Angaben der World Health Organization, kurz WHO, sind weltweit mehr als 450.000 Menschen infiziert. Wie soll es weitergehen? Italien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Europas. Menschen sterben. Viele Menschen sterben.

Damit komme ich zum Schluss: Wann sehen auch Sie, mein wertes Publikum, die Notwendigkeit ein, zu Hause zu bleiben?

Ich möchte, dass Sie so handeln, wie Sie es tun würden, wenn ein geliebter Mensch keinen Platz mehr auf der Intensivstation bekommt, weil die Kapazitäten ausgelastet sind.

Wollen Sie die Person sein, welche über Leben und Tod entscheidet?

Ich will sie nicht sein, und glauben Sie mir, Sie auch nicht.

Also handeln Sie.

Bleiben Sie daheim.

Autorin: Johanna S., 6A
Lehrperson: Rif