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„Im Großen und Ganzen hatten wir großes Glück gehabt, dass wir den Holocaust überlebten“, meinte Frau Fischer, als sie den Schüler*innen der 7A und 7B über die vielen Stationen ihrer Flucht und ihr Leben nach dem Kriegsende erzählte.
Sie wurde 1937 in einer jüdischen Familie in Wiener Neustadt geboren. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland beschlossen ihre Eltern, in die Schweiz zu fliehen, wo sie aber nicht bleiben konnten. Danach brach die ganz Familie nach Triest auf, um von dort mit einem Flüchtlingsschiff nach Israel zu kommen. In Zypern allerdings wurde ihnen die Weiterfahrt verwehrt und sie mussten mit dem Schiff wieder zurück nach Italien. Nach einem Lageraufenthalt in Süditalien kamen sie in einen kleinen Ort in der Nähe von Vicenza. An diese Zeit erinnerte sie sich sehr gut und schilderte, wie sie sich trotz Armut doch wohl fühlten. Nach dem Sturz Mussolinis entkamen sie dank der Hilfe eines jungen Pfarrers der Deportation nach Ausschwitz und flohen über die Berge in die Schweiz. Das Kriegsende erlebte die Zeitzeugin besonders emotional, da sie am 8. Mai auch ihren Geburtstag feiert. 1949 zog die Familie nach Innsbruck, weil ihr Vater der Meinung war, in Tirol wären die Menschen nicht antisemitisch, was sich allerdings leider mehrmals als Irrtum erwies.
Zum Abschied betonte sie noch, wie wichtig sie Toleranz und Offenheit findet und bekundete eine „Überlebensfrohe Person“ zu sein.
Als rüstige, vitale und frohe 86 Jährige beeindruckte uns Frau Fischer mit ihren Erzählungen über eine so schreckliche Zeit, die sich niemals wiederholen soll.

Lehrperson: Pra